Dienstagabend, kurz vor 19 Uhr. Ich melde mich bei Zoom an und starte mein Meeting. Zwei Leute haben bereits den Warteraum betreten. Noch einmal fix kontrollieren, ob alle Materialien bereit liegen, dann lasse ich die Wartenden in unseren virtuellen Unterrichtsraum eintreten.
„Hej!“
Strahlende Gesichter in den Videokacheln. Zumindest bei Marcel und Svenja. Marie kämpft noch mit ihrer Kamera und wir können nur ihre Augen sehen.
„Aber das macht nichts, du hast sehr schöne Augen!“
Die Stimmung ist gut. Und nach ein bisschen technischer Hilfestellung ist auch Marie mit Vollbild zu sehen.
„Hej, trevligt att se er alla!” (Schön, euch alle zu sehen)
Svenja und Marcel kennen sich schon vom letzten Kurs, Marie ist neu dabei. Also erstmal eine kleine Vorstellungsrunde – natürlich på svenska!
„Ohje, was hieß noch mal arbeiten?“
„Und wie spricht man das g vor e, i und ö aus?“
Angestrengtes Nachdenken und Kratzen am Kopf. Der letzte Kurs liegt ja auch schon vier Wochen zurück. Aber schließlich haben sich alle vorgestellt. Als nächstes machen wir eine Wörterschlange, um Vokabeln zu wiederholen. Ich sage ein Wort und der*die Nächste muss mit dem letzten Buchstaben meines Wortes ein neues Wort sagen. So geht es reihum.
Svenja bekommt komischerweise immer Wörter mit r. „Oh Mann, ich weiß nichts mehr.“
Manchmal fallen einem die einfachsten Wörter nicht ein. Wir lesen noch einmal den Text, den wir im Anfängerkurs zuletzt gelesen haben und erinnern uns an ein paar Ausspracheregeln. Ach ja, da war ja was …
Es bleibt noch ein bisschen Zeit, um über die vergangenen Ferien zu sprechen. Marcel war in Schweden.
„Hast du Schwedisch gesprochen?“
„Ein bisschen. Immer, wenn neue Leute kamen, habe ich mich vorgestellt, einen Kaffee angeboten und gesagt, dass ich noch nicht so viel Schwedisch kann. Da haben sich immer alle gefreut.“
So soll es sein. Wenn man Schweden einen Kaffee anbietet, ist sowieso schon viel gewonnen. Um kurz nach halb neun verabschieden wir uns.
„Tack för idag!“
„Vi ses nästa vecka.“
Noch immer strahlende Gesichter. Es ist ein neuer Kurs, aber trotzdem ein bisschen wie nach Hause kommen.
Hej & Hei
Willkommen auf dem Blog deiner Skandinavien-Experten
Du bist begeistert vom Norden und kannst dir mehr als nur einen Urlaub dort vorstellen?
Hier auf unserem Blog findest du Tipps und praktische Informationen zum Auswandern, über die skandinavischen Länder und vieles mehr.
Auswandern ist kein Spaziergang. Diese Erfahrung hat auch Thomas gemacht, als er 2003 bei Nordic Way einen Schwedischkurs besuchte. Er hatte einen Traum: ein besseres Leben für sich und seine kleine Familie. Und er hat hart dafür gearbeitet. Diese Geschichte ist 20 Jahre alt. Sie handelt von Frust, Weglaufen und Ankommen.
„Es war so viel zu tun. Ich konnte leider nicht lernen.“ – Na, kennst du diesen Satz? Wie oft hast du ihn selbst schon gesagt?
